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Organisationsaufstellung

Organisationsaufstellung ist eine (bislang noch nicht weit verbreitete) Form der so genannten Systemaufstellung und Weiterentwicklung der durch Bert Hellinger bekannt gewordenen Familienaufstellung. Die systemische Arbeit wird erst seit der letzten Hälfte des 20. Jahrhunderts auf das Feld eines Unternehmens, auf eine Organisation, auf Teams, Abteilungen und Märkte verlagert.

Ein System besteht aus Elementen, die zueinander in Beziehungen stehen. Eine Organisation oder eine Abteilung läßt sich als “Makrosystem” betrachten, das aus einzelnen Mitarbeitern besteht, die zueinander in Bezug stehen. Hinter diesen stehen aber auch jeweils die eigenen Familiensysteme (also “Mikrosysteme”), gekennzeichnet durch eine je eigene Dynamik und ggfs. “Blockaden”, die in die Arbeit der Organisation möglicherweise beeinflussend hineinwirken können.

Mitarbeiter mit ihrer Loyalität und ihrem Zugehörigkeitsgefühl werden mittlerweile als Schnittstelle zwischen dem Erfolg und Misserfolg angesehen. Unter Belastung zeigt es sich, ob diese Ressource bindet oder ob die tragenden Pfeiler einer Struktur zusammenbrechen.

Der Erfolg eines Unternehmens, einer Abteilung oder eines Teams ist von der „Aufstellung“ einzelner Mitarbeiter, bzw. von einem gekonnten Beziehungsmanagement abhängig. In einer Organisationsaufstellung wird die Organisation als ganzes System betrachtet, mit der ganzen Komplexität, die einem solchen System innewohnt. Von dieser Arbeitshypothese heraus wird es möglich, dass die komplexen Beziehungsdynamiken innerhalb einer Organisation sehr schnell sichtbar werden.

Organisationsaufstellung: Ablauf

Ein klares Anliegen, bzw. eine klare Zielvorgabe ist seitens der Firmenleitung erforderlich, damit mögliche Unstimmigkeiten, fehlende Ressourcen, etc. erkannt werden können. Komplexe Zusammenhänge und Wechselwirkungen werden mit Hilfe von Stellvertretern – aus dem Unternehmen –in räumlicher Anordnung aufgestellt. Das zwischenmenschliche System wird symbolisch verdichtet im momentane Ist- Zustand abgebildet. Anschließend wird mit verschiedenen Verfahren ein Lösungsbild erarbeitet. Die Reaktionen der Stellvertreter geben Hinweise auf Unstimmigkeiten und Imbalancen im System. Daraus werden die einzelnen Lösungsschritte gemeinsam entwickelt. Blockierte Kommunikationskanäle können geöffnet, verschüttete Ressourcen freigelegt und neue Sichtweisen für festgefahrene Situationen gebildet werden.

Organisationsaufstellung

Die praktische Arbeit weicht nicht von der bekannten Vorgehensweise der Familienaufstellung ab.

Es empfiehlt sich, hier mit unternehmensfremden Stellvertretern zu arbeiten, d.h. keinen Mitarbeitern, die direkt aus dem Unternehmen, Abteilung oder Team kommen, um die es geht. Einzig der Fragesteller hat hier seine Zugehörigkeit.

Anwendungsbereiche

  • Generelle Entscheidungsfindung
  • Strukturelle Probleme werden schnell sichtbar
  • “Als ob”-Überprüfung von neuen Maßnahmen vorher und während der Durchführung
  • Personalentscheidungen
  • Überprüfung von Führungskräften
  • Lösungsuche in Konfliktsituationen
  • Klärung von Konflikten in Familienunternehmen
  • Generelle Informationsgewinnung
  • Ausrichtung auf Aufgaben, Ziele und Kunden
  • Überprüfung des eigenen Platzes in der Organisation

Kritik

Da die Methode wissenschaftlich nicht erklärbar und auch nicht nachweisbar ist, ist auch diese Art der Aufstellung umstritten. Kritiker halten diese Art der Unternehmensberatung für unseriös und aus betriebswirtschaftlicher Betrachtungsweise nur für einen minimalistischen Lösungsansatz. Hinzu kommt Besorgnis wegen oftmals nicht ausreichend qualifizierter “Aufsteller”, die sich ohne Betriebswirtschaftliches (oder psychologisches) Studium als “Trainer” oder “Coach” an die Unternehmen wenden.

Verbände

Literatur

  • Bohm, D.: “Die implizierte Ordnung” München 1987
  • Grochowiak, Klaus / Castella, J. / Kleine, P.: “Systemdynamische Organisationsberatung” Heidelberg 1999
  • Roswita Königswieser / Hillebrand, Martin: ‘”Einführung in die systemische Organisationsberatung” Heidelberg 2004
  • Klaus Peter Horn/Regine Brick: “Das verborgene Netzwerk der Macht
  • Regine Brick: “Organisationsaufstellung und systemisches Coaching
  • Marlies Holitzka: “Systemische Organisationsaufstellungen
  • Kristine Erb: “Die Ordnungen des Erfolgs”

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