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Familienaufstellung

Reflektieren Sie den Hintergrund Ihrer Herkunft oder Ihrer aktuellen Partnerschaft

Unter einer Familienaufstellung oder dem Familienstellen versteht man eine angeleitete Selbsterfahrung, bei der der Fragende nach einem Interview durch die Aufstellungsleitung entweder seine Familie als Herkunftssystem (Vater, Mutter, Geschwister) oder seine Familie als Gegenwartssystem (Partner, Kinder, sonstige Umgebung) nach seinen Vorstellungen im Raum aufstellt. Diejenigen, die man hier im Raum aufstellt, nennt man auch umgangssprachlich Stellvertreter in einer Familienaufstellung.

Um was geht es in einer Familienaufstellung überhaupt?

In Familienaufstellungen geht es vorrangig darum, mit den Problemen umzugehen, wie sie in Partnerschaft, Ehe und Familie erlebt werden. Es wird dabei klassischerweise zwischen einer Familienaufstellung der Familie des Herkunftssystems oder der Familie des Gegenwartssystems unterschieden. Mit der Familie des Herkunftssystem wird damit die eigene Herkunftsfamilie bezeichnet, also Mutter, Vater, Geschwister und all die Personen, die da noch dazu gehört haben. Unsere Herkunft ist die Basis, der Boden unter unseren Füßen, welcher unsere Gegenwart trägt.

Das ist jetzt nichts Neues, wird aber sehr oft wieder vergessen, wenn es darum geht, dass die aktuellen Probleme unser Leben bestimmen. Wir können zwar behaupten: Unsere Kindheit war und ist vorbei. Doch all das, was wir nicht verabschieden konnten, da es im Dunkeln lag oder für uns zu verwirrend, zu unübersichtlich, zu bedrohlich oder zu schmerzhaft war, ist auch heute noch wirksam.

Herkunftsystem und Gegenwartsfamilie: Was ist das?

Und genau das ist ein Aspekt der Familienaufstellung des Herkunftssystems: Zu schauen, was denn damals in der Familie eventuell gefehlt hat, um eine stabile Basis zu legen. Verständnis zu bekommen für das, was passiert ist und aufbauend auf diesem Verständnis die Möglichkeit zu haben, in der Gegenwart sprichwörtlich erwachsener mit den Herausforderungen umzugehen. Manchmal braucht unser Gehirn Erklärungen für diese Zeit, manchmal muss auch unser Körper erst etwas verstehen, bevor das dann in der Gegenwart umgesetzt werden kann. Auch die moderne Bindungsforschung geht davon aus, dass vor allem in den ersten 6 Lebensjahren Dinge angelegt werden, die unser Leben maßgeblich bestimmen. Und diese lebensbestimmenden Maßnahmen können in einer Familienaufstellung sichtbar gemacht werden.

In einer Familienaufstellung der Gegenwartsfamilie geht es um die aktuelle Situation zwischen Mann und Frau, ob das nun eine Ehe oder andere Form des Zusammenlebens ist. Wie ist die Dynamik zwischen den einzelnen Familienmitgliedern gerade. Wer ist noch daran beteiligt und durch wen werden die einzelnen Familienmitglieder denn beeinflusst. Es geht um eine Momentaufnahme der derzeitigen Situation, vielleicht auch nur um eine immer wiederkehrende Szene aus dem Zusammenleben, von denen es ja im Alltag meistens genügend Beispiele gibt.

Familienaufstellung

Welche Ereignisse von früher wirken in Ihr heutiges Leben hinein?

Familienaufstellungen bringen manchmal unbewusste und generationsübergreifende Vorgänge ins Bewusstsein und werden zum Ausgangspunkt eines Lösungsprozesses. In dieser Aufstellungsform geht es meist um Bindung und Bindungsliebe In der Familie, um das Verlangen nach Kontakt & Wärme in der Familie; und manchmal der Unmöglichkeit des Kontakts in der Familie zu bekommen, generell vermehrt um Erlebnisse in der Kindheit als prägendste Zeit eines Menschen.

Generationsübergreifend bedeutet jetzt nicht, dass in einer Familienaufstellung beliebig viele Ahnen aus ihren Gräbern gezerrt werden. Meistens reicht es vollkommen aus, sich auf die Eltern und deren Eltern zu konzentrieren. Welches Verhältnis hatten diese, wer konnte für wen da sein und wer nicht? Wurden die Kinder nur funktional versorgt, oder war auch das Herz und die Zuneigung daran beteiligt? Gerade viele Eltern der Kriegs- und Nachkriegszeit haben so viel Schlimmes erlebt – waren buchstäblich traumatisiert – dass sie es gerade noch schafften, ihren Kindern eine Art Grundversorgung zu geben. Emotionale Zuwendung und Zugewandtheit waren aber vielfach nicht mehr möglich. Auch die früh in Kinderkrippen gegebenen Menschen haben hier manchmal ihre ureigenen Probleme mit Vertrauen, Nähe und Distanz zu tragen.

Die eigene Umwelt als Teil der Lösung

Nach meiner Erfahrung verhalten sich die aufgestellten Familienmitglieder meist so, wie das im “echten Leben” geschieht, es werden zudem bisher versteckte Aspekte ins Licht geholt. Die Familienaufstellung wurde von Bert Hellinger in Europa bekannt gemacht und in ihren Grundzügen entwickelt. Ursprünge davon gehen auf Virginia Satir und Jakob Levy Moreno zurück, die über die sogenannte Skulptur-Arbeit Szenen des Miteinanders – klassischerweise innerhalb der Familie – darstellten und abbildeten.

Bei der Familienaufstellung wird die Umwelt als ein Teil des Problems, aber auch einen Teil der Lösung angesehen. Was heute im Zeitalter der systemischen Therapie Standard ist, war damals eine absolute Neuheit, wurden doch die Probleme eines Menschen sprichwörtlich als seine eigenen Probleme wahrgenommen. Durch den Einbezug des näheren Umfelds kann es jetzt aber zu mehr Lösungsmöglichkeiten und Handlungsalternativen kommen.

Auch innerhalb der Familienaufstellung, wie wir sie seit Bert Hellinger her kennen, gibt es verschiedene Weiterentwicklungsstile. Die Szene an Familienaufstellern wächst und hat jede Menge Facetten – seien es Strukturaufstellungen, Organisationsaufstellungen oder Systemaufstellungen mit ihren vielen Unterformen und persönlichen Ausgestaltungen. Welche Form einer Familienaufstellung einem selbst gut tut, findet man meistens nur durch Ausprobieren heraus. Wobei der beste Indikator hier das eigene Bauchgefühl ist. Vielleicht noch ein weiterer Tipp: Da das Berufsfeld des Aufstellungsleiters nicht geschützt ist und es auch keine „einheitlichen Ausbildungsgänge“ dafür gibt, vielleicht informieren Sie sich über die Webseite der Deutschen Gesellschaft für Systemaufstellungen. Für die Mitglieder der DGfS gelten Mindest-Standardanforderungen – vielleicht eine erste Methode, um Spreu vom Weizen zu trennen.

 

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