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Bindungsstörung

Laut Wikipedia gehört die Bindungsstörung zu einer Gruppe “gestörter sozialer Funktionen”. Meistens liegt dieser Bindungsstörung zugrunde, dass bestimmte Ereignisse in einem Familiensystem nicht verkraftet wurden, etwas nicht zur Ruhe kommt oder kommen kann. Diese Ereignisse sind in Familienaufstellungen oft früh verstorbene Eltern, eine unterbrochene Hinbewegung, Adoption, Missbrauch, wenig Körperkontakt, psychischer Abwesenheit der Mutter oder generell der Eltern, viele Angst- und Schmerzreize der Mutter bei der Geburt die sich 1:1 auf das Kind übertragen, Bindungsstörung bei den Eltern generell usw.. Eine Bindungsstörung beeinflusst die Beziehungen zwischen den Familienmitgliedern und manifestiert sich als psychische Störungen, oft auch über Generationen hinweg.

Eine Bindungsstörung kommt sehr oft vor

Menschen sind auf die Gemeinschaft mit anderen angewiesen, vor allem in jungen Jahren auf diejenige Gemeinschaft, in die sie hineingeboren sind. Durch diese erste Bindung an die Eltern lernen wir Sicherheit und Vertrauen. Meistens ist die Mutter die erste und gleichfalls stärkste Bezugsperson und damit eine grundlegende Bindungsform für unser Leben – sie legt die Grundstruktur unserer Bindungen fest und ist die Grundlage unserer Gefühlswelt. Diese zuerst erfahrenen Bindungen werden als Grundstruktur auf alle weiteren Beziehungen übertragen.

Es gibt vier Arten von Bindung bei Kindern:

  • Sichere Bindung (50-60%)
  • Ambivalent-unsichere Bindung (30-40%)
  • Unsicher-vermeidende Bindung (10-20%)
  • “Desorientierte Bindung” bei der die Kinder z.B. bei einer Wiederbegegnung zur Mutter hinlaufen, auf der Hälfte stehen bleiben, sich umdrehen und den Abstand wieder zu vergrößern.

John Bowlby zum Beispiel hat die verschiedenen Stadien untersucht, die ein Kind durchläuft, das alleine gelassen wird:

  • Angst und Panik
  • Zorn und Wut
  • Verzweiflung und Apathie
  • Starre (Traumareaktion wenn Kämpfen und Flucht nicht mehr funktionieren)

Diese Stadien decken sich auch mit Ergebnissen der Traumaforschung, nach der es generell die drei Reflexe “Angriff” (Angst und Panik, Zorn und Wut) oder “Weglaufen” (Verzweiflung) und “Totstellen” (Apathie und Starre) gibt. Die Starre wird dann eingenommen, wenn die beiden anderen Reflexe nicht mehr funktionieren.

Bindungsstörung

Bindungsstörung: Mutter und Vater als Quelle

Eine zweite große Bindungsgröße für ein Kind ist neben der Mutter, sein Vater, den das Kind durch die Gefühle der Mutter ihm gegenüber sogar bemerkt, wenn der Vater abwesend ist, wie das zum Beispiel für 25% aller Kinder der Fall war, die zwischen 1930 und 1945 in Deutschland geboren wurden. Diese Kinder mit einer unsicheren Bindung haben wiederum Kinder bekommen und sehr oft diese eigene Bindungserfahrung an die nächste Generation weitergegeben. Dasselbe gilt auch für alleinerziehende Mütter, die durch Ihre Gefühle gegenüber dem abwesenden Ex-Partner diese Informationen an ihre Kinder weitergeben.

Dies gilt auch für eine ungeklärte Vaterschaft. Der Vater und das Bild der Mutter vom Vater können später auch unbewusst die eigene Partnerwahl nachhaltig beeinflussen, oft negativ. Ebenso lernen Kinder die Bindung zu anderen durch die Art und Weise, wie diese von den Eltern wahrgenommen werden. Lieben die Eltern sich und alle ihre Kinder, so gibt es auch keinen Streit unter den Geschwistern. Und umgekehrt!

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