Von Verwechslungen im Bereich der Organisationsaufstellungen spricht man dann, wenn Belastungen aus dem eigenen Familiensystem in die Berufswelt mithineingenommen werden. Zum Beispiel verwechselt ein Mitarbeiter seinen Vorgesetzten mit seinem Vater und arbeitet Dinge an ihm ab, die eher in die Vater-Sohn-Beziehung als in die Arbeitswelt gehören.
Verwechslungen in Organisationen: Familiäres hat hier nichts zu suchen
Problematisch werden diese Verwechslungen zum einen dann, wenn sie absolut im Arbeitskontext unangemessenes Verhalten produzieren; oder der der verwechselt will etwas zum Beispiel für den Vater übernehmen und reproduziert eine Familiendynamik oder ein Familienmuster zu seinem Nachteil in der Organisation. Eine Dynamik, die sich manchmal bei Familienunternehmen beobachten.
Weitere Verwechslungen finden auch dann statt, wenn es um Nachfolge in Familienunternehmen geht: Diese sind sehr stark gefährdet, da Familienmitglieder auch Mitglieder der Organisation sind. Die beiden Rollen sind kaum zu trennen und von jedem Bereich wird unbewusst in den anderen übertragen. Diese Dynamik zeigt sich dann besonders, wenn von den Eltern an die Kinder übergeben wird und die Elterngeneration nicht loslassen kann: Weder mit guten Ratschlägen noch mit Macht und Machtansprüchen. Dann kommt es regelmäßig zu nervenaufreibenden Kämpfen innerhalb der Familie.
Oder zu Kämpfen zwischen rivalisierenden Familienstämmen, bei denen familiär erlebte Ungerechtigkeiten nun in den Unternehmenskontext mitgenommen und ausgetragen werden – meistens zu Lasten der Mitarbeiter, des Unternehmens selbst und der Kunden.