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Für andere aufstellen?

Generell stellt jeder sein eigenes Thema und seine eigene Familie bzw. Familiensystem auf. Soviel vorneweg zum Thema für andere aufstellen. Es passiert natürlich ab und zu, dass in einer Familienaufstellung zutage tritt, dass das Familiensystem, z.B. des Partners, belastet ist und dort etwas mehr Ordnung reingehört. Nur ist es in diesem Fall dann eine Sache des Partners, in sein eigenes System zu schauen und dort – wenn gewünscht – die Ordnung wieder herzustellen. Und das ist ausschließlich nur seine Sache. Ich selbst lasse eine Aufstellung auch genau an diesem Punkt meistens stehen – um die eventuellen Geheimnisse der Partners zu schützen.

Manchmal kommt es auch vor, dass aus Neugier versucht wird, in fremde Familiensysteme zu blicken, also explizit für andere aufstellen. Als Aufstellungsleiter tut man in solchen Fällen gut daran, dies nicht zuzulassen und die Aufstellung an diesem Punkt abzubrechen oder gar nicht erst mit einer Aufstellung zu beginnen. Das unterbindet auch den Kreislauf bei manchen Menschen, die eher für andere da sind, die sich immer mehr um andere sorgen und anderen helfen möchten, als bei sich zu bleiben: Bei sich und den eigenen Bedürfnissen und Konsequenzen, die sich aus diesen Bedürfnissen heraus irgendwann ergeben.

Für andere aufstellen: Es gibt Ausnahmen

Ausnahmen bestimmen natürlich die Regel, z.B. wenn der Partner oder die Partnerin zum Termin verhindert oder krank oder nicht reisefähig ist. Und – die Erlaubnis dazu gegeben hat, gleichwohl ein eigenes Anliegen mitgegeben hat. Dann ist es für uns in Ordnung, auch über diese Grenze hinauszugehen in ein Familiensystem, für das keiner anwesend ist. Dann ist es für uns keine Neugier (kommt ab und an vor, dass aus reiner Neugier nachgeschaut werden will), sondern ein ernsthaftes Anliegen.

Gleiches gilt für Kinder – hier sollten bei Kindern bis 16 Jahren die Eltern aufstellen, stellvertretend für die Kinder, wobei die Eltern eh meist die “Wurzeln” sind und man den Auftrag dahingehend umformulieren könnte, dass wir in einer Aufstellung auf das gesamte Familiensystem schauen, d.h. auf die Interaktionen zwischen den Eltern und zwischen Eltern und Kinder. Dann ist das zumindest für mich in Ordnung.

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