Der Begriff Umdeutung von englisch Reframing, seltener auch Neurahmung, bezeichnet eine Technik, die aus der Systemischen Familientherapie stammt, und von Virginia Satir eingeführt wurde. Dem Reframing wird besonders in der Hypnotherapie nach Milton H. Erickson und im Neurolinguistische Programmierung (NLP) ein hoher Stellenwert gegeben. Aber auch die Provokative Therapie deutet mit Humor vieles um / neu.
Durch Umdeutung wird einer Situation oder einem Geschehen eine andere Bedeutung oder ein anderer Sinn zugewiesen, und zwar dadurch, dass man versucht, die Situation in einem anderen Kontext (oder “Rahmen”) zu sehen. Die Metapher hinter dem Ausdruck geht darauf zurück, dass ein Bilderrahmen entscheidend dafür sein kann, ob ein Kunstwerk dem Betrachter unscheinbarer oder schöner erscheint. Rahmen bedeutet auch ein Konzept, was unsere Sicht eingrenzt. Verlassen wir diese geistige Festlegung, können neue Vorstellungen und Deutungsmöglichkeiten entstehen.
Reframing – spannender Ansatz in der Therapie
Einem in der Umdeutung geschulten Menschen ist es durch Kommunikation möglich, Szenen in einem anderen Blickwinkel (Rahmen) erscheinen zu lassen, sodass er es Beteiligten erleichtert, mit der Situation umzugehen.
Ein Beispiel hierfür ist die Umdeutung der Rolle als Opfer (“Die Sucht überkommt mich einfach”) in eine aktive Rolle, aus der heraus andere Entscheidungen als bisher getroffen werden können (“Wie sehen die Situationen aus, in denen Sie sich dazu entscheiden, nun die Droge einzunehmen?”). Andere Beispiele sind die Umdeutung eines als negativ wahrgenommenen Verhaltens (“Meine Mutter mischt sich ständig in mein Leben ein.”) in ein positives (“Ihre Mutter möchte Sie also beschützen”), oder eine Sensibilisierung dahingehend, dass ein “gut gemeintes” Verhalten beim Zielobjekt negative Effekte auslöst.
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