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Ergotherapie

Die Ergotherapie ist ein medizinisches Heilmittel und wird bei gesundheitlich beeinträchtigten Menschen mit motorisch-funktionellen, sensomotorisch-perzeptiven, neuropsychologischen, neurophysiologischen oder psychosozialen Störungen vom Arzt verschrieben.

Ergotherapie unterstützt und begleitet Menschen jeden Alters, die in ihrer Handlungsfähigkeit eingeschränkt oder von Einschränkung bedroht sind, bei für sie bedeutungsvollen Betätigungen mit dem Ziel, sie in der Durchführung dieser Betätigungen in den Bereichen Selbstversorgung, Produktivität und Freizeit in ihrer persönlichen Umwelt zu stärken.

Hierbei dienen spezifische Aktivitäten, Umweltanpassung und Beratung dazu, dem Menschen Handlungsfähigkeit im Alltag, gesellschaftliche Teilhabe und eine Verbesserung seiner Lebensqualität zu ermöglichen.” (Neue Definition der Ergotherapie Feb. 2007)

Durch Verbesserung, Wiederherstellung oder Kompensation der beeinträchtigten Fähigkeiten und Funktionen soll dem Patienten eine möglichst große Selbstständigkeit und Handlungsfreiheit im Alltag ermöglicht werden. Neben geeigneten Übungen soll auch der Einsatz von Hilfsmitteln dazu beitragen, dass die verbleibenden Fähigkeiten angepasst werden und so ein Optimum an Rehabilitation erreicht wird.

Ergotherapie

Moderne Therapieverfahren sind beispielsweise die sensorische Integrationstherapie nach Jean Ayres, die Behandlung nach dem Bobath-Konzept oder die kognitiv-therapeutische Übungsbehandlung nach Prof. Perfetti.

Grundlagen der Ergotherapie

Ergotherapie beruht auf medizinischer, sozialwissenschaftlicher und handlungsorientierter Grundlage. Sie kann bei Menschen jeden Alters angewandt werden, bei Bewegungsstörungen, Körperempfindungs- und Nervenleitungsstörungen, psychischen und sozioemotionalen Problemen. Die Ergotherapie ist ein anerkanntes Heilmittel und wird vom Arzt verschrieben.

Ziel der Ergotherapie

Ziel der Ergotherapie ist es, Menschen dabei zu helfen, ihren Alltag in Beruf, Schule, Kindergarten, Familie und im Freizeitbereich besser bewältigen zu können. Bei der ergotherapeutischen Betrachtungsweise stehen nicht die oberflächlichen Einschränkungen und Krankheitszeichen im Vordergrund, sondern die zugrundeliegenden Ursachen. Da bei einigen Krankheitsbildern keine Ursachen bekannt sind, werden auch Symptome behandelt. Durch gezielte Verbesserung mit anerkannt erfolgreichen Methoden, soll dem Menschen (wieder) dazu verholfen werden, den Anforderungen in seinem Leben zu seiner Zufriedenheit gerecht zu werden.

Um konkrete Zielvorgaben und Behandlungsleitlinien zu entwickeln, dienen zunehmend klientenzentrierte Modelle wie das Canadian Model of Occupational Performance (CMOP) oder das Model of Human Occupation (MOHO).

Die Arbeit geschieht hauptsächlich über motorisch-funktionelles Training und ist meist gekoppelt mit Physiotherapie. Weiterhin werden Hilfsmittel angepasst und deren Handhabung geübt, und der Wohnraum des Betroffenen bei Bedarf adaptiert.

Besonderer Schwerpunkt ist die (Wieder)Herstellung der Feinmotorik, um eine größtmögliche Selbstständigkeit beim Essen, Trinken, Waschen und Anziehen (=Aktivitäten des täglichen Lebens) zu erreichen. Mit dem Bobath-Konzept arbeiten Ergotherapeuten aber auch an der Stabilität des Rumpfes und der Grobmotorik (Überschneidung mit Physiotherapie).

Therapiemethoden

Im Wesentlichen sind dabei drei Therapiemethoden von Bedeutung

kompetenzzentrierte Methode

  • Einsatz ausgewählter handwerklicher Techniken
  • Übungen aus dem lebenspraktischen- und Freizeitbereich
  • Erwerb verlorengegangener oder nicht vorhandener Fähigkeiten
  • Training von Fertigkeiten

ausdruckzentrierte Methode

  • Verwendung von Therapiemitteln in kreativ − gestalterischer Form als Ausdrucksmittel, Mittel zur Darstellung, Kommunikationsmittel
  • Themen frei und gefühlsbetont ermöglichen Personennähe
  • Therapiemittel: Musik, Materialien

interaktionelle Methode

  • Gruppendynamischer Prozess (Auseinandersetzung in der Gruppe, Miteinander in der Gruppe)
  • Die Teilnehmer können verschiedene Positionen innerhalb der Gruppe einnehmen

Es ist jedoch schwierig, diese drei Behandlungsformen rigoros voneinander zu trennen, so dass oftmals eine Verknüpfung verschiedener Ansätze in die Behandlung einfließt. Die oben genannten Methoden,mit ihren entsprechenden Medien führen dann zu folgenden Gruppenarbeiten im stationären Bereich

Literatur

  • Clara Scheepers, Ute Steding-Albrecht, Peter Jehn: Ergotherapie. Vom Behandeln zum Handeln. Lehrbuch für Ausbildung und Praxis. Thieme, Stuttgart, 3. Aufl. 2006
  • Carola Habermann, Friederike Kolster: Ergotherapie im Arbeitsfeld Neurologie. Thieme, Stuttgart 2002
  • Beate Kubny-Lüke: Ergotherapie im Arbeitsfeld Psychiatrie. Thieme, Stuttgart 2003
  • C. Habermann, C. Wittmershaus: Ergotherapie im Arbeitsfeld Geriatrie. Thieme, Stuttgart 2005
  • Ulrike Marotzki, Kathrin Reichel: Psychiatrische Ergotherapie heute. Psychiatrie-Verlag, Bonn 2006

Dieser Artikel basiert auf dem Artikel Ergotherapie aus der freien Enzyklopädie Wikipedia und steht unter der GNU-Lizenz für freie Dokumentation. In der Wikipedia ist eine Liste der Autoren verfügbar.

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