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Scham und Schuld im Kontext der Familie

“Scham und Schuld” lautete der Titel des dritten Teils meiner NARM-Fortbildung (Bindungstraumatherapie), den ich in Murnau durchlief. Ein großes, spannendes Themenfeld mit viel Einfluss auf unser Leben und unsere Entscheidungen. Uns es gibt sehr viele Kleinigkeiten, mit denen wir als Kind oft beschämt wurden. Meistens von unseren Eltern und nahen Angehörigen. Und manchmal dabei unmerklich so beschämt wurden, dass wir das damalige Verhalten bis heute vermeiden: Wir nehmen nicht mehr unseren Platz ein, trauen uns nicht uns zu wehren, passen streng auf unsere Figur auf, fühlen uns schlecht, hässlich und und und.

Und ich spreche jetzt nicht vom großen Schamthema Sexualität, das – trotz oder gerade wegen der permanenten Verfügbarkeit/Berieselung – stetig aktuell ist. Eine der vielen Erkenntnissen aus dem Seminar war, dass wir beim Thema Scham meistens übersehen, dass  es fast nie unsere eigene Scham ist, sondern die Scham derjenigen, die uns beschämt haben. Weil meistens unsere Eltern mit irgendeinem Thema nicht klar kamen, haben sie das auch bei uns Kindern nicht toleriert. Und uns deshalb gerade zu diesem Thema schweigsam gemacht. Scham ist letztlich ein vorauseilender Gehorsam, etwas nicht zu tun.

Transgenerationale Scham

Und so machen dann auch beim Thema Scham Familienaufstellungen wieder Sinn. Weil eine Familienaufstellung die Familie ins Bild stellt oder der Familie Raum gibt. Auch und gerade für ein Thema Scham. Und wir gemeinsam mit den Raumbildern die Möglichkeit haben, diese übernommene Scham wieder an diejenigen zurück zu geben, die uns damit beschämt haben. Und schon alleine zu erkennen, wem die Scham gehört, sie also in den richtigen Kontext zu setzen, macht uns lebendiger und nimmt uns eine Last von den Schultern. Auch hier wäre eine experimentelle Herangehensweise möglich: Ich stelle einen Stellvertreter für die Scham und einen für Sie in den Raum. Und wir schauen ganz gespannt darauf, was sich die beiden zu sagen haben. Und falls wir noch weitere Stellvertreter brauchen – es sind immer genügend vorhanden.

Um so immer freier zu werden in unseren Entscheidungen und in unserem Leben.

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