Drei große Worte für Daseinszustände: Autonomie, Verzeihen und Loslassen. Wobei ich für Loslassen lieber sage: Hinter sich lassen und weitergehen. Bleiben wir bei der Autonomie. Wir Lebewesen sind ab dem erwachsenen Alter autonom, wir gehören und uns sind für uns selbst verantwortlich. Können uns abgrenzen oder öffnen. Das hat etwas mit unserer Selbstbestimmung zu tun. Und mit unserer erwachsenen Handlungsmacht. Es tut gut, sich immer mal wieder, von Zeit zu Zeit, an die eigene Autonomie zu erinnern. Sich zu überlegen, wo man sie aus dem Blick verloren hat, sich wieder fein zu justieren und weiterzugehen.
Drei große Worte für ein erwachsenes Leben: Autonomie, Verzeihen und Loslassen
Punkt 2 ist Verzeihen. Ständiger Groll macht einen selbst krank. Weil wir etwas in uns hineinfressen und nicht mehr rauslassen wollen. Da ist es besser, dem anderen ab einem gewissen Punkt zu verzeihen und sein Leben unbeschwerter weiterzugehen. Das auch vor dem Hintergrund, dass das, was uns Groll verursacht, meistens in der Vergangenheit liegt. Und die ist vergangen. Ich sage nicht, dass wir dann wieder “gut Freund” mit der anderen Person sein sollen, es geht immer um die eigene Seelenhygiene. Ich verzeihe mir für die damalige Situation und lebe weiter.
Genau darum geht es beim Loslassen. Ich lasse das los, was mich belastet hat, es liegt in der Vergangenheit und ich kann es nicht mehr ändern. Vielleicht war ich nicht autonom und selbst bestimmt genug. Also habe ich vielleicht gelernt, mich mehr abzugrenzen, auf mich aufzupassen. Danke für die Erfahrung. Ich habe mir dafür verziehen und bin mit mir wieder im Reinen. Danke dafür. Und ich lasse die Situation, Verletzung usw. los bzw. hinter mir. Weil ich sie nicht mehr ändern kann. Ich kann höchstens daraus lernen, damit mir Ähnliches nicht mehr passiert. Erfahrung gemacht, daraus gelernt und meine Schlüsse gezogen. Und ich lebe weiter. Erwachsenes, selbst bestimmtes Weiterleben.