Der Tod gehört zu unserem Leben dazu. Es ist die ultimative Begrenzung unseres Lebens. Doch nicht die einzige Begrenzung – unsere Haut als äußere Begrenzung, das, was wir wollen oder nicht wollen, als psychische Begrenzung. Und manchmal trauen wir uns Dinge nicht zu. Auch eine Begrenzung. Nur – im Land der unbegrenzten Möglichkeiten wollen wir das in dieser Deutlichkeit nicht wahrhaben. Alles ist möglich, wenn man nur ganz fest daran glaubt, suggerieren so manche meiner KollegInnen. Nein, es ist nicht alles möglich! Wir sind begrenzt, und je mehr wir das anerkennen, desto ruhiger wird es meistens in uns. Weil der Druck, den wir uns selbst machen, weniger wird. Weniger Druck bedeutet auch weniger Anstrengung und mehr Entspannung zwischendurch.
Abschied von der Allmacht
Manchmal tut es gut, Abschied von solchen Allmachtsgedanken zu nehmen. Auf die kleinen Tode (Begrenzungen) zu schauen, wo man es nicht geschafft hat, obwohl so gewollt und angestrengt. Vielleicht sich die Zeit nehmen, darüber traurig zu sein, mit einem leisen “Schade” auf den Lippen. Um von dem Standpunkt aus dann weiter zu machen. Den nächsten Schritt im eigenen Leben. Systemaufstellungen eignen sich sehr gut dafür, diese Lebensbrüche zu verdeutlichen, wir können kleine Zeitreisen veranstalten, schauen, wo die Begrenzungen waren und sind.
Und dann auch gemeinsam zu schauen, warum gewisse Begrenzungen noch vorhanden sind. Sind diese zeitgemäß oder stammen sie noch aus unserer Erziehung heraus. Als es Papa und Mama besser wussten und uns ihr Wissen übergestülpt haben. Wir es heute fälschlicherweise für unser Wissen und unsere Wahrheit halten. Und je mehr wir davon entdecken, desto öfter können wir an diesen Sollbruchstellen stehen bleiben, Abschied nehmen von verschiedenen Meinungen, Verhaltensweisen und vielleicht Rituale erfinden, etwas zu verabschieden und gleichzeitig neue Wege willkommen zu heißen. So dass ich es immer besser lerne, bei jeder wahrgenommenen Begrenzung bewusst zu entscheiden, ob es gut ist, diese zu akzeptieren, oder ob ich einen anderen Weg finde, um trotzdem noch an mein Ziel zu kommen.