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Narzissmus und Sadismus

Im vierten Ausbildungsblock meiner dreijährigen Traumatherapie-Ausbildung stand auch das Thema Missbrauch auf der Agenda. Und unter Missbrauch verstehe ich nicht nur körperlichen Missbrauch, sondern auch die vielen, kleinen, unmerklichen psychischen Dinge, die uns das Leben so unsäglich schwer machen können. Und im Zusammenhang mit körperlichem und psychischen Missbrauch stehen auch die Themen Narzissmus und Sadismus der eigenen Eltern. Wobei aus meiner Erfahrung aus den Familienaufstellungen das Thema Narzissmus ziemlich weit oben auf der Liste der Probleme, gerade mit den eigenen Eltern, steht.

Und was hat Narzissmus mit Familienaufstellungen zu tun?

Sehr viel, finde ich. Narzissmus der Eltern bedeutet meistens, dass die Eltern in ihrer eigenen Welt leben und von der Welt, dem Leben der eigenen Kinder recht wenig mitkriegen. Die Folge: Die Bedürfnisse der Kinder werden nicht gestillt. Und zwar nie. Weil die Eltern abwesend und auf sich bezogen sind. Ich sage dann immer spaßeshalber: Tankstelle geschlossen. Man sagt ja den Narzissten nach, dass wenn sie Dich anschauen, sie sich immer nur selbst sehen. Ich selbst bin letztlich Luft, werde nicht gesehen. Welche Auswirkungen das für ein Kind hat, das können Sie sich glaube ich ausmalen.

Und ein möglicher Weg der Heilung besteht meistens darin, genau das anzuerkennen und zu schauen, wo man sonst sein Honigtöpfchen voll bekommt. Und genau diese Abkoppelung und Individuation ist eine schöne Möglichkeit in einer Familienaufstellung – nämlich genau diese Szene nicht nur im eigenen Herzen entstehen zu lassen, sondern sie aus dem eigenen Herzen heraus auch in den Raum zu stellen. Und zu merken, dass man eventuell bisher einer Fata Morgana nachgelaufen ist. Und das zu nichts führt. Uns es eventuell besser wäre, sich auf etwas anderes zu konzentrieren und hin zu laufen. Was einem besser tut.

Und die Sadisten? Die schauen einen ganz genau an, fixieren einen und beginnen zu quälen. Auch hier gilt es die Richtung zu wechseln: Anstatt wie das Kaninchen vor der Schlange zu verharren, gibt es nur eins: Schnell weglaufen!

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