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Geschwindigkeit im Leben – warum Langsamkeit besser kommt

Diejenigen, die als Stellvertreter oder mit Thema in meinen Aufstellungen waren, kennen es bereits: Ich bremse meine Teilnehmer in den Systemaufstellungen gerne sanft ein, damit sie langsamer werden. Für viele ungewohnt, da wir gerne schnell unterwegs sind. Für mich ist Geschwindigkeit aber ein gutes Mittel, um Angst und das Fühlen von Angst zu vermeiden. Sobald ich schneller werde, engt sich naturgemäß mein Blickfeld ein und ich bekomme einen Tunnelblick. An sich nichts Schlechtes – ich übersehe dabei aber gerne die anderen Lösungsmöglichkeiten rechts und links.

Weniger Geschwindigkeit macht offener

Geschwindigkeit ist ein heißes Thema. Die Gesellschaft um uns herum mag sie: Höher, schneller, weiter. Unsere Eltern haben uns meist angetrieben, doch schneller zu machen. Wenn sie selbst Eile hatten. Und wir haben uns angepasst. Sind aus unserer Zeit heraus getreten, sind schneller geworden. Und haben jetzt eine Herausforderung, bei der wir nicht weiterkommen. Versuchen es wieder mit Geschwindigkeit und verzweifeln fast, weil es trotz größtmöglicher Anstrengung nicht klappt.

Also: Bremse treten. Das haben wir oft verlernt. Ein gutes Spiel zwischen Gas und Bremse, nicht nur Vollgas. Und es macht große Unterschiede, ob ich mich in einer Aufstellung als Beispiel meiner Herausforderung schnell annähere oder langsam. Mir die Zeit nehme, zwischendurch immer zu spüren, wie es mir geht. Manchmal meiner Angst und anderen Emotionen zu begegnen. Oder den noch feineren Empfindungen, z.B. einem Kloß im Hals, ein Zwicken in der Magengegend. Aber gerade diese leisen Zwischentöne sind sehr wichtig für mich und meinen Entscheidungsprozess. Und nicht nur für den. Je feiner ich mich selbst mitbekomme, mit allen leisen Zwischentönen, desto mehr bin ich in mir verankert, bei mir.

Also seien Sie mir bei Ihrem nächsten Besuch in einer meiner Familienaufstellungen nicht böse, wenn ich Sie liebevoll und sanft etwas einbremse. Ich meine es nicht böse, ich kritisiere Sie deswegen nicht – ich möchte nur, dass Sie erfahren, wie es sich anfühlt, auch mit seinen leisen Tönen wieder besser in Kontakt zu kommen.

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