Nicht nur in den Familienaufstellungen, sondern auch in meiner Arbeit in der fortlaufenden Gruppe bzw. in den Coachings merke ich immer wieder und immer öfter, dass sehr viele Menschen grundsätzlich sehr sehr schnell unterwegs sind. Mit dem Denken, dem Reden und mit ihren Körperbewegungen. Wer meistens nicht mitkommt ist dabei der Körper. Der wird übertönt, nicht beachtet und manchmal sprichwörtlich links liegengelassen. Und in meinem Verständnis hat Geschwindigkeit etwas mit “Vermeidung von Angst” zu tun, je schneller ich unterwegs bin, desto mehr Angst will ich vermeiden.
Der Körper vergisst nicht!
Das ist die Wahrheit. Und irgendwann meldet er sich mit gesundheitlichen Problemen. Oder er meldet sich mit Verhaltensstereotypen, die automatisch ablaufen und oft nicht zu stoppen sind. Und die mal irgendwann gut waren. Und heute eher hindern, als dass sie uns helfen. Und ich merke es immer wieder, dass die bei dieser Symptomatik verschriebene Medizin vielen fast zu trivial und einfach vorkommt: Einen Gang runterschalten. Auf Körperwahrnehmung schalten. Das ist meistens der erste Schritt auf dem Weg zur Ver-Änderung. Der zweite Schritt ist der, dass die Menschen lernen, wie sich sich – vielleicht erwachsenengerecht – selbst regulieren, d.h. beruhigen, entstressen können.
Selbstregulation ist alles!
Und aus diesem Grund bin ich gerade dabei, intensiv an einem Tagesworkshop-Konzept zu arbeiten, das zum einen in die Langsamkeit und Achtsamkeit für den eigenen Zustand und den eigenen Körper führt und gleichzeitig auch sofort anwendbare Hilfen vermittelt, wie jeder einzelne von uns wirksam mit Übererregung und Streß umgehen kann – dazu vereine ich mein Wissen aus Achtsamkeitsübungen und Somatic Experiencing. Indem er sich immer und überall selbst regulieren lernt. Damit das Leben vielleicht dann in einen Zustand übergehen kann, der nicht mehr grundlegend anstrengend ist, sondern die Basis für die nächsten Schritte der Veränderung, vielleicht mit Hilfe einer Familienaufstellung: Meine Geschwindigkeit und ich? Oder die noch spannendere Frage: Wann genau war denn mein schnelles Verhalten sinnvoll in meinem Leben und wann hat es sich verselbständigt…..