Nachdem mir Jay Haley die letzten Wochen ein paar Mal “über den Weg gelaufen” ist, habe ich mir seine “Jesus-Strategie” bestellt und heute abend die Ruhe gefunden, die ersten 30 Seiten zu lesen. Wobei Ruhe gelogen ist, ich lese vornehmlich auf meinem gebrauchten Spinningbike im Keller 🙂 Wenigstens an den Tagen, in denen zum Joggen zu schlechtes Wetter ist oder ich eine andere Bewegungsart brauche. Zum Leidwesen meines Hundes.
Jay Haley war ein amerikanischer Psychotherapeut, vor ein paar Jahren gestorben, Schüler von Gregory Bateson und Milton H. Erickson.
In seinem wohl populärsten Buch geht er auf die großen Macht-Strategien von Jesus ein, übersetzt sie in die heutige Zeit, und kommt zu dem Punkt, wie menschliche Ohnmacht sich durch gewisse Taktiken und Spiele in Macht verwandelt. Und das ist dann die Überleitung zu den Familiensystemen, in denen sich sehr oft die Dynamiken “Täter – Opfer – Retter” vorfinden und wiederholen. Vielleicht können Sie gewisse Anregungen für sich herausziehen, wie Sie aus einer derzeit als unterlegen gefühlten Position vielleicht wieder in einer mächtigere Position – die Position Ihrer Handlungsmacht – kommen.
Denn was wir Erwachsene sehr oft vergessen, ist, dass wir im Unterschied zu Kindern jederzeit handlungsfähig sind, wenn wir bereit sind, die daraus erwachsenden Konsequenzen auch zu tragen.
Ein schönes Buch, wird wohl seinen Platz in meiner kleinen Bibliothek neben “Anleitung zum Unglücklichsein” von Paul Watzlawick und “Spiele der Erwachsenen” von Eric Berne bekommen