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Wenn die Wurzeln fehlen

Immer wieder habe ich es in den Aufstellungen mit Teilnehmern zu tun, die entweder nicht in Deutschland geboren wurden, sondern erst als Kinder, Jugendliche oder Erwachsene nach Deutschland kamen – oder deren Eltern vor ihrer Geburt nach Deutschland gekommen sind. Und ich bemerke, dass meistens sehr viel Sehnsucht “nach den eigenen Wurzeln” da ist. Sehnsucht unter manchmal viel Abgrenzung, unter dem Wunsch, ganz hier zu sein, ganz hier im neuen Heimatland angekommen zu sein und möglichst wenig noch mit dem Ursprungsland zu tun zu haben.

Und manchmal schwingt auch ein bisschen Verachtung mit, Verachtung für die, die noch mehr in ihrer Heimat verwurzelt sind, die nicht richtig hier in Deutschland angekommen sind und die vielleicht auch gar nicht richtig ankommen wollen, weil sie ihre richtige Heimat immer noch im Herzen haben. Und dennoch fühlen sich die Teilnehmer nicht richtig rund, nicht richtig glücklich mit sich, den Eltern und Verwandten.

Die eigenen Wurzeln verschaffen einen sicheren Stand

Und wie kann sich so ein Konflikt bzw. solche Konflikte lösen? Meistens darin, dass der Teilnehmer sein “verlassenes Heimatland” wieder in sein jetziges System mitaufnimmt, sich dessen bewusst wird, das da noch etwas war und ist und vielleicht die eine oder andere Tradition aus der Heimat in seinen Tages- und Wochenablauf integriert. Und einmal – kurz vor Weihnachten – haben wir die Hausaufgabe mitgegeben, vielleicht ein traditionelles Weihnachtslied mit in die “deutsche Weihnacht” mit einzubauen 🙂

Ich bin mir sicher, es findet jeder ein kleines Ritual.

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