Für mich sind Systemaufstellungen auch eine Möglichkeit, eine Art Probehandeln zu vollziehen. Und gerade das Thema Angst eignet sich unter anderem dazu, zu schauen, was denn wirklich passiert, wenn Ihr Stellvertreter Ihrer Angst gegenübersteht. Ob es dann denn wirklich Ihre ureigene Angst ist oder ob es sich um Ängste aus Ihrem Familiensystem handelt, die Sie unbewusst übernommen haben, von Ihrer Mutter oder Ihrem Vater.
Was hält Sie von einer Begegnung ab?
Meistens schürt ja das Vermeiden von bestimmten Zuständen noch zusätzlich die Angst an. Anstatt ihr ganz behutsam zu begegnen, sie anzuschauen in einer Geschwindigkeit, die keine Traumatisierung auslösen kann. Und dann vielleicht mit den neugierigen Augen eines Kindes zu sehen, dass meistens gar nichts passiert.
Das sind dann Themen, die ich gerne mag in einer sehr reduzierten Art der Systemaufstellung – zwei Teilnehmer, die sich gegenüber stehen und wo wir behutsam und mit ganz langsamen Bewegungen abwarten, welche Schritte passieren. Und gerade in dieser Reduziertheit und Langsamkeit steckt dann der Charme einer möglichen Auf-Lösng.