Ausweichen oder Durchstehen, war heute das Thema bei einem meiner Coachings – weiche ich einer Situation aus, weil ich weiß, dass sie nicht schön wird und stehe ich sie durch? Eine Entscheidung, vor der viele von uns immer wieder stehen. Es gibt keine allgemein gültige Antwort. It depends, wie der Engländer sagen würde. In dem Moment, in dem ich die Situation kenne – sie vielleicht in verschiedenen Variationen mehrmals erlebt habe – lohnt es sich, sich um das Durchstehen zu kümmern. Sofern ich vorab immer wieder einen Realitätscheck mache, damit ich mir sicher bin, dass ich als erwachsener Mensch mich so fühle, dass ich diese Entscheidung möchte. Und nicht ein kindlicher Anteil von mir.
Durchbrechen Sie Ihre Muster!
Und zwar deshalb Durchstehen, weil Ihr Muster normalerweise das Ausweichen ist. Und Ihr Körpersystem das Ausweichen als probates Überlebensmuster gelernt hat, es Ihnen vielleicht damals geholfen hat – Sie aber heute konkret behindert, z.B. jedem Konflikt aus dem Weg zu gehen, lieber schnell “Ja” zu sagen, damit Sie Ruhe haben, und und und. Doch was fehlt Ihnen denn, um es anders zu probieren – um “Nein” zu sagen, um im Weg stehen zu bleiben?
Manchmal – meistens – die Wut, um die benötigte Kraft zu mobilisieren. Lieber bin ich dann auf mich wütend, als sie dem zu zeigen, dem sie eigentlich gehört. Und vielleicht ist es jetzt an der Zeit, diese Wut wieder hervorzuholen und zu mobilisieren, damit Sie es immer leichter haben, ungeliebte Situationen wohltuend für sich zu klären. Und sehr oft haben diese Muster etwas mit Ihrer Kindheit zu tun – so schließt sich wieder der Kreis in Richtung Familienaufstellung oder Coaching. Und vielleicht stellen wir an einem Samstag einfach die widerstreitenden Teile in den Raum: Den jüngeren Anteil, der das Überlebensmuster favorisiert – und den erwachsenen Anteil, der gerne durchstehen möchte. Ich bin mir sicher, dass es eine wohltuende Synthese ergibt…