Manche Themen der Teilnehmer kreisen um die Bereiche Wut und Aggression, die sie sich nicht richtig erklären können bzw. die sie gerne loswerden möchten. Der Gegensatz zur Wut ist die Trauer. Und beide Teile sind in uns Menschen drin. Und oft wird aus der Trauer (um etwas, was ich nicht bekommen habe) eine Wut (dass ich es nicht bekommen habe). Und hinter Wut und Aggression steckt oft auch die eigene Lebendigkeit, die manchmal in der Kindheit nicht gelebt werden durfte – wir mussten uns anpassen und haben heute keinen richtigen Zugang mehr zu diesen Kräften.
Spüren Sie Ihre Wut und behalten Sie sie bei sich!
Die Wut und Aggression richtet sich dann gegen andere Menschen (meist verbal, weniger körperlich) oder gegen sich selbst in Form von Krankheiten oder psychosomatischen Symptomen. Die Auflösung und der Weg zum Ursprungs-Gefühl Trauer führt dann meist zu dem zurück, was man nicht bekommen hat und damals doch so nötig gehabt hätte. Und oft verfliegt die Wut und Aggression dann nach und nach oder wie von selbst, wenn man sich auf diese Schritte einlässt.
Das ist der eine Weg. Der andere ist, diese Gefühle zuzulassen und sie NICHT auszuagieren. Sondern bei sich zu behalten, sozusagen als Kraft, die Sie in allen Lebensbereichen anders einsetzen können. So eine meiner Hypothesen. Wenn ich Wut und Aggression sinnlos verschleudere, dann ist das auf der einen Seite natürlich erst einmal ein befreiendes Gefühl – auf der anderen Seite kann ich mich danach ganz schön leer fühlen und brauche immer wieder diese Entladung.
Was passiert aber, wenn ich alle Emotionen als Kraft empfinde und sie bei mir behalte, um mit dieser Kraft dann meine Lebens-Schritte zu machen. Ein neuer Ansatz. Lohnt sich auf jeden Fall einmal auszuprobieren. Und sollten Sie sich das im realen Leben nicht trauen – dann besteht immer die Möglichkeit, das in einer Systemaufstellung erst einmal probehalber zu tun. Bei mir am Ammersee, immer ein Mal pro Monat an einem Samstag.