Die meisten Menschen melden sich ja zu einer Familienaufstellung oder Systemaufstellung mit einem eigenen Thema an. Sie wollen etwas, was sie interessiert und/oder belastet, in einen Raum stellen und sich die Dynamik dahinter anschauen. Und wesentlich weniger Menschen melden sich als sog. Stellvertreter oder Repräsentanten an. Auch oft deshalb, weil sie denken, dass nur eine “richtige Aufstellung” die ist, wo man mit eigenem Thema unterwegs ist.
Auch Stellvertreter haben ihre Themen
Und auch Stellvertreter werden immer wieder mit ihren Themen konfrontiert. Auch und gerade in der Stellvertretung für andere Menschen. Ein Phänomen ist auch das, dass die meisten Stellvertreter schon vorab wissen, für welche Rolle sie gewählt werden, wann sie in einer Aufstellung dran sind und welche Themen nicht die ihrigen sind. Von dem her gesehen bekommen Stellvertreter sehr viel mit – sehr viele Aufstellungen an einem Tag, sehr viele eigene Themen und dadurch, dass sie nicht auf ein einziges, eigenes Thema fokussiert sind, sondern “nur” als Stellvertreter dabei sind, sind sie meistens auch wesentlich offener für das, was sich in den ganzen Aufstellungen so zeigt: Die Scheuklappen liegen nicht so eng an.
Und – eine Stellvertretung ist auch eine gute Gelegenheit, einen neuen Aufsteller und seine Arbeit kennen zu lernen. So als Test, ob man zueinander passt, ob genügend Vertrauen da ist usw.