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Familienaufstellen und das innere Kind

Am Samstag ging es in einer Aufstellung um die “Spätfolgen” eines Kindes, um das sich in den ersten Lebensjahren nicht viel gekümmert wurde, weil nachgeborene Geschwister mehr Aufmerksamkeit forderten bzw. die Eltern wohl mit allem überfordert waren. Nichts ungewöhnliches in einer Zeit, in der mehr Wert auf “funktionale Versorgung” gelegt wird, als auf eine “herzliche Versorgung”.

Symptome in der Jetztzeit: Vor allem in Beziehungen kam die unwahrscheinliche Bedürftigkeit nach Zuwendung, Nähe und “Streicheleinheiten” und Gehaltenwerden voll zu tragen. Und zwar meistens in einer solchen Wucht, dass es die Partner überforderte und letztendlich immer wieder zum Ende der Beziehung führte. Warum: Weil sich hier nicht zwei Erwachsenen mit klar artikulierten Bedürfnissen gegenüberstanden, sondern auf der einen Seite ein Erwachsener und auf der anderen Seite ein zwei bis dreijähriges Kind mit seinen seit Jahrzehnten unerfüllten Bedürfnissen.

Das innere Kind ist wichtig, der innere Erwachsene wichtiger!

Hausaufgabe nach der Familienaufstellung: Langsame und bewusste Annäherung an das “innere Kind” aus der erwachsenen Position. Zeigen, dass es gut weitergegangen ist. Sich bewusst machen der Dynamik und sich immer wieder bewusst machen, wer denn gerade “am Steuer” des Systems sitzt: Der Erwachsene oder das Kind und natürlich die liebevolle Hereinnahme und Begleitung des Kindes beim “nachwachsen”. Und bei aller Faszination für das “innere Kind” ist mir persönlich der “innere Erwachsene” wichtiger – denn nur er kann allen Persönlichkeitsanteilen die notwendige erwachsene Stabilität vermitteln und die ängstlichen Persönlichkeitsanteile an seine starke Hand nehmen, wenn die Wellen des Lebens etwas stürmischer werden. Vielleicht aktivieren Sie das nächste Mal, wenn in Ihnen eine solche Angst aufsteigt, Ihren inneren Erwachsenen und kommen so sehr schnell zur Stabilität zurück.

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