Viele Menschen wissen nicht gut über ihre Familiengeschichte Bescheid. Oder haben sich bisher nicht darum gekümmert. Es bestand ja auch kein Grund dazu. Und jetzt möchten Sie eine Familienaufstellung machen, oder ihr aktuelles Beziehungs-System in den Raum stellen und merken, dass Informationen fehlen. Ich habe es schon erlebt, dass dann angefangen wird, fast manisch zu suchen, vor allem dann, wenn es eventuell Dinge gibt, über die nicht geredet wird. Also Familiengeheimnisse, wie das öfters genannt wird.
Einmal in einer Aufstellung machte jemand sein Lebensglück davon abhängig, dass er unbedingt wissen muss, was zwischen seinem Vater und seiner Großmutter für ein Verhältnis war. Und mit diesem Tunnelblick war er dann für irgendwelche anderen Informationen und “Lösungen” nicht mehr zugänglich. Was nicht sein darf, darf nicht sein. Und Geheimnisse haben ja etwas Mystisches an sich. Man kann sich sehr lange damit beschäftigen, immer auf der Jagd nach dem verlorenen Schatz.
Was nützt das Wissen?
Und manchmal hilft es, sich zu fragen, was genau sich denn wie ändern würde, wenn man es wüsste? Wenn man das Geheimnis gelüftet hätte? Und nach der ersten spontanen Antwort ein “Warum” setzen? Und immer weiter fragen, was sich dann geändert hätte? Und ich wette – in den meisten Fällen würde sich absolut nichts ändern.
Und vielleicht wären die Fragen “Was brauche ich jetzt und heute, um eine Änderung einzuleiten” und “Woran würde ich merken, dass sich etwas positiv geändert hat” hilfreicher für einen Prozess in Richtung Lösung, wie auch immer die aussehen mag….