Der persönliche Rückzug bedeutet für viele Menschen Aufgabe und Niederlage. Also ein Zustand, der für viele Menschen nicht akzeptabel ist – Aufgabe: Niemals. Stattdessen einfach weitermachen. Oft mit den Mitteln, mit dem man bisher versucht hat, die Herausforderung zu bewältigen. Und mehr oder minder gescheitert ist. Oft geht der Rückzug ja mit dem „bösen“ stehenbleiben einher. Nicht mehr vorwärts preschen, sondern stehen zu bleiben. Und das mögen wir ja auch nicht so. Anerkennung gibt es dafür schon gar nicht.
Der persönliche Rückzug bedeutet für mich erst einmal, dass es so, wie es bisher war, nicht geklappt hat. Die Akzeptanz dessen, dass meine Bemühungen nicht von Erfolg gekrönt waren. Nicht mehr, nicht weniger. Und statt jetzt weiter zu machen, weiter zu kämpfen, erst einmal stehen zu bleiben. Vielleicht tief durch zu schnaufen. Oder (meine Variante) mir unsere Hunde zu schnappen und einen Spaziergang zu machen (Wald/“Natur statt Depression“). Und mich dadurch neu zu orientieren.
Rückzug ist ein Innehalten, um mit neuer Kraft weiter zu gehen
Orientieren deshalb, um zu sehen
- Wo ich stehe
- Was bisher nicht geklappt hat
- Wie die Herausforderung vielleicht aus einer anderen Perspektive aussieht
- Ob die andere Perspektive andere Handlungsoptionen hervorbringt
Und erst dann, nach einem kurzen oder längeren Rückzug weiter zu gehen. Und mir vielleicht Hilfe von außen zu holen. So ein Rückzug kann auch eine Systemaufstellung sein – ich nehme mir einen Tag für mich Zeit und stelle mich etwas, was mich umtreibt und das ich bisher mit meinen Bordmitteln nicht bewältigen konnte. Nehme vielleicht einen anderen Standpunkt ein, schau aus einer anderen Richtung auf das, was ich verändern möchte. Und genau das ist oft sehr wohltuend – nicht nur im eigenen Saft zu schmoren, immer wieder dieselben Dinge zu tun, sondern neue Wege zu betreten und zu schauen, ob für eine Schraube nicht ein Akkuschrauber sinnvoller ist, als der bisher gewohnte Hammer.


Mein persönlicher Rückzug ist für mich ungemein wichtig, weil ich in einer toxischen Beziehung vielen Jahren lebe, eine Wochenende Beziehung, die für mich nur der Bequemlichkeit meines Freundes gedient hat, darüber hinaus habe ich den Tod meiner einzigen Enkel Tochter vor 24 nicht verkraften können, die gesamte Familie ist auseinander gebrochen, meine Seele wartet auf mich, und die Selbstliebe zu mir will ich wieder finden und mich schätzen lernen, bin 70 Jahre alt und möchte meine Selbstachtung nicht verlieren