Es gibt für eine Familienaufstellung zwei wichtige Zeitpunkte. Derjenige, bei dem der Impuls kommt, überhaupt mit dem Verfahren zu arbeiten und der, wenn es gut ist, eine laufende Aufstellung zu beenden. Nach meiner Erfahrung ist der beste Zeitpunkt für das Beenden einer Familienaufstellung dann, wenn die Energie und Kraft am Höhepunkt sind. Bedeutet, dass derjenige, der aufgestellt hat, die Aufstellung lösungsgeladen verlassen kann.
Es kann aber auch vorkommen, dass wir und die anderen Teilnehmer innerhalb der Aufstellung ermüden, dass die Spannung abfällt, dass der Leiter kein Gefühl für die Aufstellung bekommt, Verwirrung entsteht. Dann ist es gut, die Aufstellung zu unterbrechen oder ganz abzubrechen. Um vielleicht da nochmals anzusetzen. Um vielleicht nochmals neue Informationen zu gewinnen. Und meistens sind das Anzeichen dafür, dass entweder etwas übersehen wurde oder dass das Tempo zu schnell war.
Abbrechen oder nicht?
Solche Abbrüche können manchmal schmerzen, aber auch eine enorme Schubkraft geben, sich verstärkt um die Geschichte seiner Familie zu kümmern und die notwendigen Informationen einzuholen und vielleicht Geheimnissen auf die Spur zu kommen. Meist dient der Abbruch zur Klärung und die Aufstellung gelingt dann im zweiten Schritt.
Ich selbst gehe auch nicht mit dem Anspruch an die Arbeit, dass immer jede Aufstellung auch zu Ende zu führen ist, ebenfalls nicht zu einem “guten Ende”, was auch immer ein gutes Ende bedeuten mag. Ich verlasse mich dabei auf meine Erfahrung, das Gefühl und die Intuition in der Aufstellung und auf die Hinweise aller Teilnehmer innerhalb der Aufstellung. Und ich mag nicht die überlangen Aufstellungen, bei dem man vom Hundertsten ins Tausendste kommt – zu viele Details erschweren wieder den Blick auf das Wesentliche.
Deshalb ist einer meiner absoluten Favoriten die Speedaufstellung – maximal drei Stellungswechsel, damit die Tendenz klar wird und auch klar bleibt….