Was mir im Coaching letzter Woche und in einer Aufstellung am Samstag “hängen” geblieben ist, ist das Thema Gewalt in der Erziehung. Bedeutet, dass Kinder mit Schlägen bestraft und “gefügig” gemacht werden. Beide Klienten haben diese frühkindliche Gewalterfahrung zwar augenscheinlich gut weggesteckt, die heutigen Symptome deuten aber darauf hin, dass die Schläge nachwirken bis heute.
Und zwar nicht nur die Schläge – sondern auch die Angst vor den Schlägen. Das ist wie beim Vodoo-Kult, bei dem die Puppe und die Nadeln nicht töten, sondern die Angst vor etwaigen Schmerzen und viel schlimmer – die Angst vor dem Ausschluss aus der Gemeinschaft. Und auch das ist ja ein Aspekt, der im kindichen Gehirn drinsteckt: “Meine Eltern sind so unzufrieden mit mir, dass sie mich schlagen und vielleicht geben sie mich irgendwann weg”.
Gewalterfahrung wirkt nach, ob tatsächlich erlitten oder “nur” zugeschaut
In einem konkreten Fall musste ein Junge zuschauen, wie sein Vater ein Geschwister verprügelte. Der Junge erstarrte, klammerte sich an die Beine seiner Mutter und verkroch sich. In seinem weiteren Leben kam diese Erstarrung immer dann, wenn ein Mensch/Ereignis von außen massiv auf ihn einwirkte – Erstarrung, kein Wort der Erwiderung mehr möglich, totale Ohnmacht. Ich habe mit dem Kunden an genau diesem Punkt seiner Erfahrung gearbeitet, um ihn und seinen Körper lernen zu lassen, dass es gut weitergegangen ist und damit er es schafft, den kleinen Jungen und seine Erfahrung mit in die heutige Zeit zu nehmen, nachdem dieser irgendwo in dieser Zeit “stecken geblieben” ist.
Und das wird wohl dann irgendwann auch noch das Thema einer Aufstellung sein, nachdem ich im Coaching eher mit der Imagination und dem inneren Bild gearbeitet habe, sind solche Momente fast “prädestiniert” dazu, sie auch äußerlich ins richtige Bild zu stellen. Auch eine neue Form der Aufstellung von mir – solche Bilder zu nehmen und sie zusammen mit dem Klienten als Regisseur zu verändern.