Manchmal habe ich das Gefühl, dass wir in einer Generation ADHS leben. Nicht nur die Kinder sind davon betroffen, sondern eigentlich vielmehr die Erwachsenen. Wenn ich 2-3 Tage der Woche unterwegs bin und auch öfters frühmorgends in einem Flugzeug sitze, dann wunder ich mich über diese ungebremste Energie, über den Tatendrang um 07 Uhr in der Früh, der es kaum aushält zu warten, bis die Anschnallzeichen erloschen sind.
Unruhe treibt an!
Übersetzt in meine Denkweise heisst das, dass sich viele Menschen über das eigene Tun wieder zur Ruhe bringen, sich selbst regulieren. Sie brauchen etwas von außen, um innerlich einigermaßen für sich erträglich zu werden. Aus diesem Grund sind sie unaufhörlich auf der äußeren Suche, voller unbewusster und natürlich nicht eingestandener Angst vor der Ruhe und dem, was kommt, wenn es draußen ruhig ist.
Da ich die Systemaufstellung gerne als eine Art Probehandeln sehe, ist sie ein gutes Medium, um zu schauen, was passiert, wenn es denn mal ruhig wird. Was denn dann die Stellvertreter sagen, wie man sich selbst so von außen sieht und wie man sich selbst fühlt, wenn man sich so von außen sieht. Und mit der Familie hat es auch ne Menge zu tun – Selbstregulation lernen wir von unserer Mutter. In erster Linie. Und wenn die uns das nicht vermitteln konnte, dann fehlt uns etwas. Zeit, dieses Etwas wieder für sich zu entdecken und zu lernen….