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Seelen – Wartung durch Aufstellungsarbeit

Das Phänomen, das ich bei Familienaufstellungen und auch im Coaching immer wieder erlebe, ist das, dass die Menschen mit der Erwartungshaltung kommen, dass nach einer Familienaufstellung oder einer Coaching-Sitzung das Problem, mit dem sie kommen, sich in Luft aufgelöst hat. Oder – dass sie danach ganz genau die Richtung kennen und nur noch ganz schnell dorthin gehen müssen. Und dann ist alles gut. Das ist eine schöne Illusion und der Ruf nach jemandem, der einen wieder Heile macht. Leider bleibt es bei der Illusion.

Enttäuschung ist eine gute Standortbestimmung

Und dann komme ich mit der Enttäuschung. Dass es nicht so schnell gehen wird. Und dass eine Familienaufstellung und/oder eine Coachingsitzung nicht reichen wird. Dass das vielleicht die ersten Schritte sind, aber dass Ver-Änderung ein Prozess ist, der kontinuierlich in Gang gehalten werden muss. Und dass die Verantwortung für diesen kontinuierlichen Prozess immer bei einem Selbst liegt.

Niemand kann diese Verantwortung abgeben, weder an die Eltern, die Lehrer, die Arbeitgeber, die Aufstellungsleiter, Therapeuten oder Coaches. Und wenn diese drei Punkte – Prozess, kontinuierlich und Verantwortung bei einem selbst – sich dann gesetzt haben, die erste Enttäuschung verflogen ist, dann kann die Veränderung auf dieser Basis beginnen.

Ich vergleiche das immer gerne mit unseren heißgeliebten Autos. Die haben Wartungsintervalle, die sinnvoll gesetzt sind. Es macht meistens Sinn, diese einzuhalten. Abgesehen davon ist es auch gut, zwischendurch immer mit einem Ohr darauf zu hören, ob nichts außerhalb des Wartungsintervall passiert, das behoben werden sollte. Und so geht es auch mit unseren Seelen. Die brauchen ebenfalls regelmässige Wartungsintervalle und manchmal – zum Beginn einer Veränderung – eine etwas kontinuierlichere Begleitung, um wieder in die normale Intervallintensität zu gelangen.

Deshalb unterscheide ich auch zwischen meinen Aufstellungssamstagen und meiner fortlaufenden Gruppe: Die offenen Aufstellungen sind übersetzt normale Wartungsintervalle, die jeder für sich bucht und nutzt. Die fortlaufende Gruppe zur Persönlichkeitsentfaltung ist ein kontinuierlicher Veränderungsprozess, um danach wieder in den normalen Wartungszyklus zu wechseln.

Wer kontinuierliche Veränderung anstrebt, ist ab dem 22.04.2017 herzlich willkommen.

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