Einer meiner Ansprüche an Systemaufstellungen ist der, daß ich es tunlichst vermeide, re-traumatisierend zu arbeiten. Viele Tränen zum Beispiel sind für mich kein Zeichen, daß sich etwas löst, sondern eher, daß es besser ist, nochmals einen Schritt zurück zu gehen und zu schauen, wie man das belastende Element vielleicht mit noch mehr Ressourcen und Hilfestellungen ummanteln kann, so daß es nicht mehr so belastend wirkt.
Das vielleicht ein Unterschied zu den KollegInnen, die gerne mit dem Moment arbeiten, der die höchste Belastung enthält und das dann “den Moment der höchsten Energie” nennen. Ich finde es schöner, wenn diese Energie im Körper gehalten werden kann und nicht nach außen vergeudet wird, so wie das im eigenen Erleben schon sehr oft in der Vergangenheit geschehen ist.
Ein anderes Element, um behutsam zu arbeiten ist das, mit abstrakteren Formaten zu arbeiten und das eigentliche Thema vielleicht auf eine andere Ebene zu hieven, um von da aus aus der Vogelperspektive an eine Lösung zu kommen. So etwas nennt sich dann Strukturaufstellung, weil es mehr auf die Struktur als auf den Inhalt ankommt. Dasselbe gilt z.B. auch bei vielen Interventionen aus dem NLP und ich lerne es immer mehr auch in meiner Ausbildung zum Traumatherapeuten kennen und schätzen.