Ich kann keine anderen Menschen verändern, nur mich selbst. Das ist eine bittere Erkenntnis, die ich aus vielen Coaching- und Mediationsprozessen und auch aus den Systemaufstellungen mitnehme. Und die vielen nicht schmeckt, weil sie sich dann selbst bewegen müssen, wenn das Gegenüber das nicht tut. Oder eben – aus verschiedenen Gründen heraus – eben nicht. Das Ende von Erziehungsversuchen unter Erwachsenen. Wirklich bitter. Aber auch enorm hilfreich. Weil es dann rein um mich geht: Wie geht es mir mit der Situation? Ist sie mir zu viel, zu wenig? Oder kann ich nach dem Motto „genau richtig“ damit leben. Um dann eine bewusste Entscheidung zu treffen, so unbequem diese Entscheidung dann auch sein kann.
Warum es gut ist, selbst in Bewegung zu bleiben? Und unbequem?
Warum unbequem? Weil ich dann meistens aus der gewohnten Komfortzone raus muss. Ich muss mich bewegen, um aus einer Situation zu kommen, die mir nicht mehr gut tut. Sei es beruflich oder privat. Und jede Entscheidung zieht Konsequenzen nach sich – ich muss Konsequenzen ziehen. Nur ich. Das zeigt sich vor allem in verdeckten Aufstellungen immer schön – die Stellvertreter stehen im Raum und wir können genau sehen, was Schritte weiter bringt. Und was nicht. Meistens geht es dann weiter, wenn ich mich bewege (verändere)-
Vielleicht ein kleiner Trost – nach einer bewussten Entscheidung geht es mir meistens besser. Weil ich mit klarem Blick abgewogen habe – die Punkte, die mir zum Zeitpunkt der Entscheidung bekannt sind. Um dann meines Weges zu gehen. Warum betone ich „bewusst“? Ganz einfach deshalb, weil wir Menschen die meisten unserer Entscheidung unbewusst treffen – aus unserem Lebens-Autopiloten heraus. Das mag in Alltagssituationen gut sein, in Situationen, die aber nicht alltäglich sind, eben nicht. Bewusst sich Situationen aus einer anderen Perspektive anschauen. Sich dann überlegen, welcher Weg der Beste wäre. Und dann losgehen. Kleine Schritte, immer wieder stehen bleiben, sich neu orientieren. Und dann den nächsten Schritt machen.