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Fingerzeige auf das, worum es wirklich geht

Ich erlebe es immer wieder in Systemaufstellungen. Meine Teilnehmer kommen mit einem Thema, das sie beschäftigt. Wir stellen es in den Raum und es entwickelt sich ganz anders als gedacht. Ich erinnere mich noch gut an eine der letzten Aufstellungen: Eine Frau steht zwischen drei Männern – dem eigenen Vater, einem verflossenen Liebhaber und einer langjährigen On-/Off-Beziehung. Wie hat sich das Bild entwickelt? Der Vater war sehr freundlich eingestellt, obwohl er es nicht richtig zeigen konnte (Männer halt :-)), der On-/Off hat sich schnell in eine Ecke verdrückt. Und der verflossene Liebhaber und die Stellvertreterin für die Kundin haben eine unwahrscheinliche Anziehung füreinander gespürt. Die sie alles um sich herum vergessen ließ.

Die Moral von der Geschichte

Nicht unbedingt die, es mit dem verflossenen Liebhaber nochmals zu versuchen. Sondern vielleicht nochmals genau hinzuschauen, ob es dort ein “unfinished business” gibt – etwas, was noch nicht abgeschlossen ist, aber abgeschlossen gehört. Damit sie nach der Klärung in ihre Richtung weiter gehen kann. Ohne sich in eine In-/Off-Beziehung verstricken zu müssen, die nicht satt macht und ermüdet. Ich liebe diese Aufstellungen – sie geben Fingerzeige auf das, worum es wirklich geht. Ohne sich an die verfestigten Gedanken von einem Selbst zu halten, wie man sich das alles so zurecht legt. Wie das eigene Leben ist oder zu sein hat. Andere Wege akzeptieren und entecken.

Das ist für mich auch ein neugieriger und spielerischer Umgang mit Aufstellungen. Neugierig sein und bleiben – gespannt, was sich zeigt. Es wahrnehmen, nachklingen lassen und sich im wirklichen Leben darum kümmern. Abzuschließen, was abzuschließen gilt und dann mit leichterem Rucksack seinen Weg weiter gehen. Ebenfalls neugierig auf das, was dann kommt, wenn man anders in die Welt hinausgeht. Mit einer anderen, veränderten Haltung. Und dadurch die Chance hat, auch andere, veränderte Erfahrungen zu machen. Wir konstruieren unsere Wirklichkeit selbst. Und manchmal ist es gut, sich hier bei der Dekonstruktion der derzeitigen Wirklichkeit etwas unterstützen zu lassen – damit das Leben wieder lebendiger wird.

 

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