Die Frage kommt periodisch wieder: “Kann ich nur mein Familiensystem aufstellen, oder vielleicht auch das meines Partners?”. Ich halte es meistens so, dass wir uns auf das Familiensystem beschränken, das der Fragesteller mitbringt, also sein eigenes. Ich stoppe Familienaufstellungen regelmäßig dort, wo die Arbeit in einem fremden Familiensystem beginnt, dort muss derjenige oder diejenige hinschauen, deren System das auch ist. Interessant in diesem Zusammenhang ist natürlich die Frage, warum manche Menschen andere Menschen unbedingt “ändern” und “beeinflussen” möchten. Manchmal steckt dahinter die eigene Unfähigkeit, sich zu ändern.
Meine Erfahrung ist diejenige, dass wenn ich mich ändere, automatisch auch mein Umfeld anders auf mich reagiert. Sprich, wenn ich klar und entschieden bin, dann wird mein Umfeld aufhören rumzueiern.
Ausnahmen bestimmen natürlich die Regel, z.B. wenn der Partner oder die Partnerin zum Termin verhindert oder krank oder nicht reisefähig ist. Und – die Erlaubnis dazu gegeben hat, gleichwohl ein eigenes Anliegen mitgegeben hat. Dann ist es für mich in Ordnung, auch über diese Grenze hinauszugehen in ein Familiensystem, für das keiner anwesend ist. Dann ist es für mich keine Neugier (kommt ab und an vor, dass aus reiner Neugier nachgeschaut werden will), sondern ein ernsthaftes Anliegen.
Gleiches gilt für Kinder – hier sollten bei Kindern bis 16 Jahren die Eltern aufstellen, stellvertretend für die Kinder, wobei die Eltern eh meist die “Wurzeln” sind.