Ich musste im letzten Jahr leider mehrere Male zu einer Beerdigung im Familienkreis. Meine Familie wird immer kleiner und ich werde älter. Ein normaler Kreislauf eigentlich, aber ein unangenehmes Thema, mit dem wir uns nur dann beschäftigen, wenn wir damit konfrontiert werden. Und ein gutes Thema, um vielleicht für sich selbst zu prüfen, über welche Tode im Familien- und Freundeskreis man noch nicht hinweg gekommen ist und sich vielleicht mit einer Familienaufstellung nochmals verabschieden möchte. Es geht um das Thema Tod und dem Umgang damit.
Wie gehen Kinder mit Krankheit und Tod um?
Und manchmal geht es auch speziell darum, wie Kinder damit umgehen, wenn ein Elternteil sterbenskrank ist. Und vor allem wie man mit Kindern umgeht, deren Elternteil sterbenskrank ist.
Über dieses Thema entspann sich ein fruchtbarer Dialog innerhalb der Liste der Systemischen Gesellschaft mit dem Tenor:
- Die Kinder sagen in solchen Situationen explizit, was sie brauchen
- Kinder sind neugierig und schauen sich alles an. Den Erwachsenen ist das oftmals lästig und peinlich. Deshalb unterbinden sie das
- Aufgrund der eigenen Unsicherheit im Umgang mit dem Tod, versucht man gerne, die Kinder davor zu schützen, was natürlich nicht geht, sie merken das sofort
Was mich innerhalb der kollegialen Diskussion am meisten beeindruckt hat war, dass dies alles auch Punkte sind, die wir für uns im normalen Erwachsenen-Leben nutzen können für einen friedvolleren und schöneren Umgang miteinander:
- Respektiere die Wünsche des anderen und bewerte und kommentiere (Stell dich nicht so an” oder “Das tut man nicht” u.ä.) sie nicht.
- Lasse die Neugier und das Anderssein des anderen zu, auch wenn es Dir peinlich ist und mache dadurch neue Erfahrungen.
Und sei – einfach da und gebe Halt. Das brauchen nicht nur Kinder, sondern auch Erwachsene. Täglich. Und mit dem notwendigen Halt und der Gewissheit, auch das sagen zu dürfen, was einen gerade bewegt ohne deshalb weggestoßen zu werden, lassen sich sowohl die kritischen als auch unkritischen Momente im Leben noch wesentlich besser durchleben.