Heute hat sich für eine Teilnehmerin angemeldet, die mitten in ihrem Prozess ist und wo sich jetzt auch noch der Körper dazugeschaltet und sich gemeldet hat. Zuerst natürlich ein Schock, weil „der Körper hat ja gesund zu sein“, auf den zweiten Blick dann aber ein wohlgemeinter Fingerzeig, dass es noch Themen gibt, die beachtet werden sollten. Und da unser Körper immer etwas langsamer arbeitet, als unser sehr wacher und überschneller Verstand holen uns darüber manchmal Ereignisse ein, die schon länger zurück liegen, nicht beachtet wurden und uns vielleicht 6 Monate später sprichwörtlich von den Beinen holen.
Und ich denke, dass wir, je mehr wir auf uns selbst achten und in irgendeiner Form hellhöriger und manchmal auch weicher werden, sich der Körper meldet, weil er dann in diesen Situationen mit uns kommuniziert und nicht durch einen festen Panzer der Verspannung in seinen Rückmeldungen an uns zurückgehalten wird.
Auch Körperteile können Geschichten erzählen
In solchen Fällen kann es hilfreich sein, die Symptomatik, das Körperteil und die Person aufzustellen oder eben – bei bestimmten Körpersensationen können Rückschlüsse auf Lebenssituationen gezogen werden – sich die jeweiligen Systeme anzuschauen. Ich werde mit der Teilnehmerin wie immer spontan im Gespräch entscheiden, wie ich mit ihr vorgehen werden.
Und da ich aus der körperorientierten Traumatherapie komme, merke ich auch immer sehr schnell, ob der Körper in dem, was ich erzähle und frage, Erleichterung findet oder nicht – dafür sendet er sehr feine Signale aus, die oft überhört werden. Und manchmal – wenn der Kopf meines Gegenübers zu beschäftigt ist – spreche ich direkt mit dem Körper, lausche seinen Signalen, die er mir zurück gibt und lasse den Teilnehmer dabei weiter denken.
Der Körper hört eben immer mit 🙂