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Beerdigung – und ein paar Gedanken zur eigenen Endlichkeit

Manchmal schreibt das Leben Geschichten, die einprägsamer sind als jedes Lehrbuch. Zum Beispiel heute bei einer Beerdigung, auf der die jüngste Tochter entgegen aller letzten Wünsche des Verstorbenen eine “natürliche Ordnung” (der Reihenfolge der Geburt) auf den Kopf stellt und die Erstgeborenen auf die hinteren Plätze setzt und auch beim weiteren Verlauf der Beisetzung massiv ausgrenzt. In der Kirche denke ich – das ist wunderschön, integrativ und heilend, was die katholische Kirche mit all ihrem Prunk hier versucht zu schaffen: Alle Menschen, Familie & Trauergemeinde lassen das Bild des Verstorbenen nochmals neu erstehen, rufen es in Erinnerung und trauern gemeinsam – Verbindung.

Die eigene Endlichkeit in den Blick nehmen

Aber dazu gehört auch der verbindende Gedanke im Angesichts des Todes, nicht der trennende. Und dafür habe ich dann während es Gottesdienstes gebetet: Dass der Verstorbene quasi als letzter Wille/seinen Segen den Frieden über die Seinen bringt, was er vielleicht zu Lebzeiten nicht geschafft hat. Und manchmal haben solche Ereignisse auch den guten Anstoß dafür, dass man sich mit der eigenen Endlichkeit beschäftigt:

  • Wie alt möchte ich eigentlich werden?
  • Wann hört für mich Leben auf?
  • Wem mute ich es zu, darüber zu entscheiden, wenn ich selbst nicht mehr entscheiden kann?

sind so ein paar Impulsfragen dazu. Und die wichtigste Frage für mich ist: Wie lebe ich denn, wenn ich davon ausgehe, dass ich nur das Leben habe, das ich gerade habe? Welche Begrenzungen in mir will ich aufrecht erhalten und aus welchen Begrenzungen will ich raus? Wie will ich leben – Tag für Tag. Und was hält mich davon ab. Auch das kann eine schöne Systemaufstellung sein: Ich und mein Leben, ganz sparsam. Was sagt es zu mir, wohin will es mich führen und wie geht es ihm mit mir?

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