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Hinschauen versus wegschauen

Manche Dinge und Ereignisse im eigenen Leben sind so massiv, dass wir gerne die Augen davor verschließen. Oder wir brauchen sie so dringend, dass wir immer wieder versuchen, sie zu bekommen – auch wenn jeder Versuch von Misserfolg gekrönt ist. Aber – in beiden Fällen sind wir unsere Verhaltensweisen und -stereotypen gewohnt. Und Gewohnheit schafft Sicherheit, auch wenn das Ergebnis immer dasselbe ist. Neue Wege gehen, hinschauen dagegen kann oftmals mit starker Unsicherheit und mit Ängsten verbunden sein. Vor allem dann, wenn wir unser Kopfkino anwerfen und uns die möglichen Reaktionen/Gegegebenheiten so richtig mit vollem Sinneseinsatz ausmalen.

Wir erschaffen unsere Wirklichkeit

Und manchmal erschaffen wir unsere Wirklichkeit durch “nicht hinschauen”. Durch Ausmalen von Eventualitäten, durch Vorannahmen. Und wir verhalten uns dann so, als ob unsere Vorannahmen real sind. Und erschaffen dadurch die Wirklichkeit, vor der wir uns am meisten fürchten. Unserem Gehirn ist es egal, ob etwas in der Vorstellung oder im realen Leben passiert, es reagiert in beiden Fällen gleich. Dazu gibt es ein spannendes Buch von Paul Watzlawick mit dem vielsagenden Titel “Wie wirklich ist die Wirklichkeit”.

Blöd nur, wenn beim genaueren Hinschauen sich die Realität anders darstellt, als wir uns das im Kopf so ausgemalt haben. Deshalb ist es sprichwörtlich immer ratsam, die Augen auf zu haben, anstatt sie zu verschließen, um dem eigenen Kopfkino freien Lauf zu geben.

Meine Familienaufstellungen verstehe ich als Übung im Hinschauen, Augen aufmachen unter dem Schutz einer sehr wohlwollenden Gruppe Gleichgesinnter. Weil etwas in den Raum gestellt und angeschaut wird. Das bringt wunderbar aus dem Kopf und rein in die Realität. Meine Erfahrung: In den allermeisten Fällen ist das, was wir anschauen, bei weitem nicht so schlimm, wie wir es uns ausgemalt und vorgestellt haben. Wie hat ein weiser Mann einmal gesagt: “Die Angst vor der Angst ist manchmal größer als die gezeigte Realität”.

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