Ärger lenkt ab, so lese ich heute morgen. Ärger heißt, dass jemand einem anderen Verantwortung zuschiebt, die er selber hat. Verantwortung über sein seelisches und psychisches System und Wohlbefinden. Verantwortung darüber, in welchem “Lebens-Spiel” ich mitspiele oder eben nicht mehr mitspiele. Verantwortung dafür, über was oder wen ich mich ärgern will, oder eben nicht. Ärger bedeutet aber auch, dass ich mich innerlich anspanne. Und wo ich innerlich angespannt bin, da bin ich nicht im Fluss und auch nicht mit mir wirklich verbunden.
Und deshalb lohnt es sich, in solchen “verärgerten Momenten” stehen zu bleiben und sich zu fragen, was genau denn gerade den Ärger auslöst und warum denn genau gerade die Unverbundenheit mit sich und anderen Menschen sein muss. Denn Sie haben es in der Hand, worüber Sie sich aufregen und worüber nicht.
Verbundenheit versus Unverbundenheit
Verantwortung für sein Leben übernehmen heißt, bewusst “Ja” zu sagen, auch auf die Gefahr hin, dass es misslingen kann. Und sich gleichzeitig bewusst zu sein, dass ein “Ja” zu einer Sache auch gleichzeitig ein “Nein” zu einer anderen Sache bedeutet. Und auch dafür die Verantwortung zu übernehmen.
Insofern haben auch Aufstellungen sehr viel mit Verantwortung zu tun. Verantwortung dafür, was ich mit den Ergebnissen mache, die sich in meiner Aufstellung zeigen. Nehme ich die Hinweise an und folge dem Weg, der sich zeigt. Oder lasse ich es einfach so stehen und mache – nichts. Beides liegt in der Verantwortung desjenigen, der ein Thema aufgestellt hat. Und diese Entscheidung kann ihm niemand abnehmen, auch keine Aufstellung und schon gar nicht die Aufstellungsleiter.
Und Verantwortung zu haben für sich und sein Leben macht stark, denn ich habe es in meiner Hand. Und ich kann handeln oder eben nicht. Aber ich bin es.